Brief an Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger

Als Experten und Expertinnen des Kita-Alltags möchten wir Kita-Fachkräfteverbände ins „Team Bildung“ mit einbezogen werden und unsere Perspektive in den Diskurs einbringen.

Die Bildungsbiografie beginnt in der Kita. Die Grundlagen werden in den ersten Lebensjahren gelegt. In der frühkindlichen Bildung kann vieles unterstützt, begleitet und gefördert, aber auch versäumt werden. Weder Wissenschaft noch Fachpraxis halten die Rahmenbedingungen in unseren Kitas für kindgerecht. Kein Bundesland erfüllt die fachlichen Anforderungen in Bezug auf personelle und oft auch räumliche Ausstattung. Der immer massiver werdende Fachkräftemangel tut sein Übriges, dass unser Kita-System kollabiert.

Gemeinsame Pressemitteilung der deutschlandweiten Kita-Fachkräfte Verbände zum Kita-Gipfel gegen Kita-Kollaps

Auf der Länder- und Bundesebene werden immer mehr Stimmen laut, die einen Kita- Gipfel fordern. So in der aktuellen Stunde zum Fachkräftemangel in Kitas Anfang Februar im deutschen Bundestag. Die Situation ist vom Norden bis in den Süden angespannt und so problematisch, dass immer mehr Kitas Öffnungszeiten oder Kinderzahlen reduzieren müssen oder ganze Gruppen geschlossen werden. Unsere Mitglieder berichten kontinuierlich davon, dass sie dauerhaft in Unterbesetzung arbeiten und Bildungsarbeit, bedürfnisorientierte Betreuung und Förderung kaum mehr möglich sind. Die Gesundheit vieler pädagogischen Fachkräfte leidet und die psychische Belastung nimmt immer weiter zu.

Die Kita- Fachkräfteverbände schließen sich aus diesem Grund der Forderung nach einem Kita- Gipfel an. Es braucht endlich eine ehrliche Analyse der Ursachen für die vielfältigen Probleme im Kita- Bereich und einen entschlossenen politischen Willen, bessere Rahmenbedingungen zu etablieren. Das System muss auf neue tragfähige Füße gestellt werden. Weitere Qualitätsverluste sind im Sinne der Kinder und der Fachkräfte inakzeptabel. Über die erforderlichen räumlichen und personellen Standards, die eine kindgerechte pädagogische Qualität ermöglichen, sind sich Fachwelt und Fachpraxis seit Jahren einig. Diese Anforderungen an eine gute Kita-Qualität müssen nun endlich umgesetzt werden.

Das kann nicht über Nacht, aber schrittweise durch konkrete Vorgaben und ausreichende finanzielle Mittel geschehen. Kindgerechte Personalschlüssel und adäquate Räumlichkeiten sind außerdem die beste Motivation zur Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung. Im Sinne der Bildungsgerechtigkeit trägt der Bund die Verantwortung, in allen Bundesländern vergleichbare Standards in der frühkindlichen Bildung zu schaffen.

Wenn über Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und Verbesserung der pädagogischen Qualität beraten wird, dürfen Kita- Fachkräfte nicht fehlen. Wir fordern, dass die Praxis mit ihrer Alltagsexpertise mit in Beratungen eingebunden wird. Wir Kita-Fachkräfteverbände stehen der Politik zur Verfügung.

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

Positionspapier für eine bessere Kita-Politik in Berlin
in der Legislaturperiode 2023-2028

Pünktlich zur Wiederholungswahl in Berlin haben wir unser Positionspapier aktualisiert.

Schaut auch unbedingt nochmal auf unserer Seite unter „Aktionen / Bundestagswahl 2021 / Auswertung Wahlprogramme“ vorbei, denn dort haben einige Parteien Stellung genommen zu unserem Fragenkatalog.

Gewalt in Kitas – Welche Konsequenzen zieht die Politik?

Auch den Verband Sozialpädagogischer Fachkräfte Berlin bewegt das Thema „Anstieg der Gewalt in Kitas“ Wir halten die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik für dringend geboten.
Wenn Bundesfamilienministerin Paus davon spricht, dass es trotz Überforderung keine Gewalt in Kitas geben dürfe, wirft das für Fachkräfte aus der Praxis allerdings Fragen auf.

Ja, Gewalt in Kitas darf nicht sein. Sie ist aber da und in vielen Einrichtungen zumindest in subtiler Form präsent. Verletzendes Verhalten in Kitas beschränkt sich nicht auf die durch Recherchen des Bayerischen Rundfunks aufgedeckten Fälle.
Auch Fachkräfte aus Berlin können von unangemessenem oder übergriffigem Verhalten und auch Gewalt in Kitas berichten. Verdachtsfälle, die polizeirelevant sind, bilden dabei nur die Spitze des Eisbergs.

Viel häufiger kommen in der Praxis Formen der sogenannten Alltagsgewalt vor. Der Ton wird lauter und rauer, Kinder bekommen nicht die nötige Zeit und Assistenz, zum Beispiel beim Essen oder Anziehen, sie werden abgefertigt, es ist nicht möglich, auf ihre Bedürfnisse einzugehen oder sie erhalten nicht die notwendige Zuwendung und Unterstützung, um Konflikte zu lösen oder sich emotional zu regulieren.

Eine der Ursachen liegt sicherlich in mangelnder persönlicher Eignung und fehlender Verantwortung für bei der Ausübung des Berufs einzelner Fachkräfte. Wir stimmen der Ministerin zu, dass es wichtig ist, gut ausgebildetes Personal in Kitas zu beschäftigen. Schulungen und institutionelle Schutzkonzepte können zusätzlich zur Professionalisierung beitragen und gehören inzwischen zum Standard in den Kitas.

Eine bedeutsame und häufige Ursache für verletzendes Verhalten gegenüber Kindern sind die strukturellen Mängel im Kita-System. Sie bilden einen Nährboden für Vernachlässigung und Alltagsgewalt. Dies zeigt beispielsweise die vielbeachtete Studie „Verletzendes Verhalten in Kitas“, die von Prof. Dr. Astrid Boll und Prof. Dr. Remsperger-Kehm 2021 veröffentlicht wurde.
Große Kindergruppen in beengten Räumlichkeiten und eine schlechte Fachkraft-Kind Relation führen zu Überforderung von Kindern und Personal. Der Einsatz von Aushilfskräften, die nicht zusätzlich, sondern anstelle von pädagogisch ausgebildeten Fachkräften eingesetzt werden, erschwert ein kindorientiertes, fachliches Arbeiten.

In Berlin ist der Einsatz von sogenannten Quereinsteigern und Auszubildenden anstelle von ausgebildetem Personal in den meisten Einrichtungen Alltag. Diese Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel wie auch der Fachkräftemangel selbst führen zu weiteren Problemen, denen sich alle Verantwortlichen zum Schutz der Kinder dringend stellen müssen.
Das Kita-System ist komplex. Träger, Kommunen, Land und Bund bilden hier eine Verantwortungsgemeinschaft. Um strukturelle Mängel, die Gewalt begünstigen, zu beseitigen müssen alle Beteiligten deutlich mehr tun. Einen Alltag unter kindgerechten Bedingungen für unsere Jüngsten zu schaffen, muss erklärtes Ziel aller Verantwortlichen sein.

Es ist gut, dass Ministerin Paus ihrem Entsetzen Ausdruck verliehen hat. Wenn sie ihren Worten Taten folgen lassen will, muss sie sich für eine Erhöhung der Bundesmittel im Kita-Bereich einsetzen sowie sicherstellen, dass diese Mittel ausschließlich für eine bessere Personalisierung und Ausbildung neuer Fachkräfte genutzt werden. Chancengleichheit für die Kinder aller Bundesländer zu schaffen, Kinderrechte und Kinderschutz sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern, gehören zu den Aufgaben der Bundesregierung.

Wozu brauchen wir einen Berufsverband?

Sozialpädagogische Fachkräfte aus den Bereichen Kita, Schule und der Kinder- und Jugendarbeit kamen zu unserem Austausch am 06.10.2022. Sie berichteten übereinstimmend über unzureichende Rahmenbedingungen, die den Kindern nicht gerecht werden, permanenten Personalmangel und damit einhergehende Überlastung und fehlende Anerkennung. Erzieher*innen in der berufsbegleitenden Ausbildung schilderten ihre Erfahrungen in der Praxis, wie zu wenig Zeit für Anleitung und die Notwendigkeit, von Anfang an auch allein Gruppen zu übernehmen. Vielfach geht es nur noch darum, Betreuung aufrecht zu erhalten – auf der Strecke bleiben die Bedürfnisse der Kinder und die frühkindliche Bildung. Wir thematisierten auch, worin wir uns von den Gewerkschaften unterscheiden und in welchen Bereichen es ein gemeinsames Interesse gibt. Auf jeden Fall müssen sich die Bedingungen in den sozialpädagogischen Einrichtungen schnelllstens verbessern.

Einig waren sich die Teilnehmenden, wie dringend notwendig es ist, dass wir Erzieher*innen auf diese Probleme und Missstände immer wieder aufmerksam machen und Verbesserungen einfordern. Dafür brauchen wir diesen Berufsverband, denn wir wissen genau, wie es in der Praxis aussieht.

Wir freuen uns auf das nächste Treffen am 10.11.2022.

Seid dabei und diskutiert mit, wenn wir Punkte aus unserem Positionspapier überarbeiten und die nächsten Aktionen planen.

Das Kita-System steht vor dem Kollaps – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern die Politik zum schnellen Handeln auf

Vielfach wurde es diskutiert und auch wir haben uns bereits darauf bezogen.

Hier ist das von Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff koordinierte Positionspapier, in dem über 150 Wissenschaftler*innen aus dem Feld der frühkindlichen Bildung vor einer Beschleunigung der Abwärtsspirale der Qualität und vor einem Kollaps des Kita-Systems warnen.

Rotznasen in der Kita – Bundesministerium hilft mit Humor

Brief an das Bundesministerium für Familien, Senioren, Jugend und Familie:

Die Kita-Fachkräfte der Bundesländer sind erstaunt, mit welch kostengünstigen Ideen aus Ihrem Hause Sie uns den Alltag in den Einrichtungen erleichtern und dazu noch ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern wollen. Mit den Statements auf der Rückseite zeigen Sie außerdem noch fachlich kompetent auf, worum es in der Frühen Bildung geht: „Frühe Bildung – Gleiche Chancen“ und „große Schritte für kleine Füße“. Das bringt es auf den Punkt! Wir freuen uns, dass sich Ihr Ministerium demnach bewusst ist, welche entscheidende Rolle die ersten Lebensjahre in der Entwicklung einer „kleinen Rotznase“ spielen, bzw. dass Kitas den Grundstein der Bildungsbiografie legen und Chancengleichheit für alle Kinder ermöglichen sollen.

Wie gut es im Deutschen Kita-System läuft, kann man aktuell in allen Bundesländern beobachten. Die Ausbildung hat zu wenig Zulauf, junge Kita Fachkräfte laufen nach nur wenigen Berufsjahren davon und ältere Kollegen und Kolleginnen laufen zur Rentenberatung, weil sie es nicht mehr schaffen, die „Rotznasen“ unter den aktuellen Rahmenbedingungen bis zur Regelaltersgrenze zu betreuen, zu bilden und zu fördern.

Der Slogan auf der Packung impliziert zudem, dass Erkältungssymptome bei Kindern per se nicht problematisch und auch kränkelnde Kinder in der Kita gut aufgehoben sind. Hauptsache es läuft und gibt genügend Taschentücher, um die „Rotznasen zu putzen.“

Ihr lustiges Werbegeschenk ist geeignet, den Kita-Alltag auf vielfältige Weise zu bereichern. Zum Beispiel können U3 Kinder, die sich in der Entwicklungsphase des funktionalen Spiels befinden, beim Knüllen, Zerrupfen oder im Waschbecken schwimmen lassen, basale Erfahrungen mit dem pädagogisch wertvollen Material sammeln. Vielleicht hätten Vorschulkinder auch an einem Projekt: „Vom Baum zum Taschentuch“ Interesse und würden gern anhand des Produktes aus Ihrem Hause Kompetenzen im Bildungsbereich „Natur und Ökologie“ erwerben. Damit die „Rotznasen“ aller Bundeländer gleiche Chancen zum Forschen und Lernen erhalten, bräuchten wir neben Ihren Taschentüchern nur noch die Etablierung einer kindgerechten Fachkraft-Kind-Relation. Damit würde es dann sowas von gut laufen in deutschen Kitas!

Kindeswohlgefährdung durch Massenkindhaltung? #schwelling

Im SGBVIII Abschnitt 3 §§ 22-26 ist unmissverständlich geregelt, dass das Recht auf Betreuung nicht über dem Recht auf Bildung und Förderung steht, sondern dass es sich hier um einen Dreiklang handelt. Wer das Thema Kindeswohl und Kinderrechte ernst nimmt, kann keine Betreuung um jeden Preis fordern.

Die rote Linie, bei allem, was wir in der Kita tun, verläuft beim Thema Kindeswohl.
Aufsichts- und Fürsorgepflicht haben Kita-Fachkräfte unter allen Umständen zu
gewährleisten. Kindeswohlgefährdungen beginnen nicht erst mit Hämatomen, blutenden Wunden und körperlicher Verwahrlosung.

Kitas sind keine Aufbewahrungslager, in denen lediglich noch ein paar zusätzliche
Regalmeter geschaffen werden müssen, damit alles unter ist. Sobald das körperliche, geistige und seelische Wohl der Kinder nicht mehr vollumfänglich gewährleistet ist, kann man aus pädagogischer Sicht durchaus von einem Weltuntergang sprechen. Die Welt der Chancengleichheit, der frühkindlichen Bildung, der Möglichkeiten, sich zu entwickeln und zu entfalten ist massiv bedroht, wenn Betreuung um jeden Preis zum obersten politischen Ziel wird.

Dank an Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff

Frühpädagog*innen und Erziehungswissenschaftler*innen haben bereits vor Jahren personelle
Mindeststandards für eine gute pädagogische Qualität formuliert. In keinem Bundesland
werden diese Mindestanforderungen auch nur annähernd umgesetzt.

Das gesetzlich verankerte Recht der Kinder auf Bildung, Förderung und bedürfnisorientierte Betreuung muss endlich gewährleistet werden. Bewahranstalten gefährden das Kindeswohlund die kindliche Entwicklung. Für eine gute pädagogische Qualität sehen wir eine fundierte pädagogische Ausbildung als Grundvoraussetzung dafür an, dass Menschen dauerhaft in Kitas beschäftigt werden.

Danke, dass Sie hier klar und deutlich öffentlich Stellung bezogen haben. Wenn Fachpraxis und Fachwelt die Lage gleich einschätzen und sich über notwendige Maßnahmen einig sind, müssen Politik und Gesellschaft aufwachen.

Es geht um unsere Kinder und damit um die Zukunft unserer Gesellschaft.

#scharf kritisieren

Machen die Verbände unbegründet miese Stimmung?

Von Vorwürfen dieser Art können einige ehrenamtlich Engagierte aus unseren Verbänden berichten. Zuletzt äußerte sich die bayrische Familienministerin in diese Richtung.

Das große Ganze der Kita- Betreuung kann man in einem Satz zusammenfassen: Familien brauchen Kitas, die bedarfsgerechte und verlässliche Betreuung, gute frühkindliche Bildung und bedürfnisorientierte Betreuung gewährleisten. Keines dieser Ziele hat die Politik in Deutschland bisher erreicht.

Betreuung, Bildung und Förderung heißen die Schlagwörter, die nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten.

Im quantitativen Bereich hat es in den letzten Jahren viele Fortschritte gegeben. Die Kinder kommen immer jünger in die Kita und bleiben länger am Tag. Die pädagogische Qualität wurde dagegen nie adäquat angepasst. Personalschlüssel und auch Räumlichkeiten liegen weitab der pädagogischen Mindestanforderungen. Das große Ganze im Blick zu behalten heißt, nicht kurzfristig zu handeln. Unsere Zukunft braucht Menschen, die sich in ihrer Kindheit gut entwickeln konnten, gute Bildung erfahren haben und in ihren Talenten und Begabungen gefördert wurden. Kitas mit kindgerechten Rahmenbedingungen würden hier eine gute Grundlage bieten und wären die beste Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.

Qualitätssicherung: Brief an Bundesfamilienministerin Paus

Kein Bundesland hat trotz der Gelder aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ die Schwellenwerte für den Fachkraft-Kind-Schlüssel flächendeckend umgesetzt. In den meisten Bundesländern werden Kita-Kinder mit Betreuungsschlüsseln betreut, die weit unterhalb dieser Werte liegen. Auch im Hinblick auf die Schulkindbetreuung in Schülerhorten wären verbindliche Mindeststandards bezüglich kindgerechter Personalschlüssel und Räumlichkeiten wichtig.

Kindertagesbetreuung endet nicht mit dem Schuleintritt.

Das Kita-System ist überlastet. Schlechte Arbeits- und Rahmenbedingungen verschärfen seit Jahren den immer weiter zunehmenden Fachkräftemangel. Es finden sich nicht genug junge Leute, die in der Kita arbeiten wollen und altgediente Kräfte verlassen resigniert das Arbeitsfeld. Gute frühkindliche Bildung und bedürfnisorientierte Betreuung sind unter diesen Bedingungen nur eingeschränkt leistbar.

Ein Kita-Qualitäts-Gesetz, das seinem Namen gerecht wird, muss daher den Schwerpunkt auf kindgerechte Betreuungsschlüssel richten. Langfristig wird man dem Fachkräftemangel nur begegnen können, wenn die Arbeitsbedingungen gewährleisten, dass Kita-Fachkräfte ihren Aufgaben und Anforderungen im Sinne der Kinder gerecht werden können.

Kinder im Kleinkind- und Kindergartenalter lernen im Kontext von Beziehung. Gute Frühpädagogik braucht Zeit, mit den Kindern die Welt zu entdecken, ihre Fragen und Interessen aufzugreifen und daraus mit den Kindern spannende Angebote und Projekte zu entwickeln. Auch Sprachförderung gelingt dann am besten, wenn Fachkräfte sich den Kindern zuwenden können, Zeit zum Zuhören haben und die Tätigkeiten der Kinder sprachlich begleiten können.

Fragen an die Tarifkommission des VKA

Erneut haben die deutschen Berufsverbände sozialpädagogischer Fachkräfte einen offenen Brief verfasst, diesmal mit Fragen an die Tarifkommission des VKA.

Unser Kita-System hat gewaltige Probleme. Es geht nicht um ewig nörgelnde Erzieher*innen, denen man nur verbal über den Kopf streicheln muss, damit sie sich hoffentlich wieder schnell beruhigen.

Wenn Sie in Ihrem Schreiben sagen, dass Erzieher*innen qualitativ hochwertige Arbeit im Sinne einer guten frühkindlichen Bildung machen, müssen viele von uns Ihnen deutlichwidersprechen.

Die Rahmenbedingungen in unseren Kitas liegen weitab von den fachlichen Mindestanforderungen an eine gute pädagogische Qualität und einen kindgerechten Kita-Alltag.

Weil wir unserem Bildungsauftrag nicht mehr gerecht werden, gezielte Förderung, aber auch bedürfnisorientierte Betreuung und ein guter kindgerechter Alltag vielerorts nicht mehr realisierbar sind, haben wir als Leute aus der täglichen Praxis Kita-Fachkräfteverbändegegründet.

Wir hoffen, dass Sie uns erneut antworten und zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit den Problemen des Kita-Systems bereit sind. Gern stehen wir Ihnen dafür auch in einem Onlinemeeting zur Verfügung.

Collage zum Fotoprotest #esreicht #kitasamlimit

Herzlichen Dank an alle, die sich an dieser Aktion beteiligt haben!

Hier seht ihr unsere fertige Collage.

#esreicht
#kitasamlimit
#leisewirdsichtbar
#leisewirdlaut
#wirwerdenlaut
#nichtmituns
#füreinebesserekitawelt
#test-to-go
#sicherebildung
#sicherebildungjetzt
#coronakita
#corona
#GesundheitIstFreiheit

Berliner Kita-Kongress 2022 – online – 18. März 2022

„VON BETREUUNG ZU BILDUNG – EINE FRAGE DER QUALITÄT!“

Der Landesverband sozialpädagogischer Fachkräfte Berlin e. V. und ibbw-consult, Institut für berufsbezogene Beratung und Weiterbildung, Göttingen und Berlin, führen am 18. März 2022 einen Online-Kongress für sozialpädagogische Fachkräfte und andere pädagogische Professionen unter dem Titel: „Von Betreuung zu Bildung – Eine Frage der Qualität!“ durch.

Bei dem Kongress geht es um eine öffentliche Diskussion über die verschiedenen Aspekte von Betreuung und Bildung in Bezug auf Qualität in Kindertageseinrichtungen und darüber hinaus.

Dank der Zusammenarbeit mit ver.di, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft konnten wir Frau Dr. Elke Alsago, Kommissarische Bundesfachgruppenleiterin, Referentin für Fach- und Berufspolitik Soziale Arbeit, Schwerpunkt Kita, als kompetente und praxisnahe Referentin für den Kongress gewinnen. Sie wird die aktuelle Lage in den deutschen Kindertagesstätten ausführlich vorstellen und mit den Teilnehmenden diskutieren.

Anschließend gibt es einen moderierten Austausch zwischen den Teilnehmenden über das wichtige Thema, wie eine Verbesserung der Bildungsqualität in der Kita erreicht werden kann.

Der Kongress findet am Freitag, 18. März 2022, von 14:00 bis 17:00 Uhr statt.

Die Durchführung erfolgt online per Zoom.

Die Teilnahmegebühr beträgt 15,00 €. Für Mitglieder in den Landesverbänden gibt es eine Ermäßigung auf 12,00 €.

Anmeldungen und weitere Informationen unter: www.kita-kongress-berlin.de

Kontakt über: kkb@ibbw-consult.de

Protestaktion mit euren Fotos

Corona beschäftigt uns seit einer gefühlten Ewigkeit. Doch die Probleme sind noch immer die gleichen wie vor fast zwei Jahren. Immer neue Beschlüsse und Verordnungen, gern gespickt mit ein paar müden Dankesfloskeln und am besten zu Beginn des Wochenendes, sorgen schon lange für Überstunden. Angekündigte Tests lassen auf sich warten. Seit Wochen schon müssen die Kitas Aufgaben der Gesundheitsämter übernehmen. Immer neue Regelungen, für die wir nicht verantwortlich sind, belasten die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern sehr. Infos kursieren in den Medien lange bevor wir als Kita diese erhalten, das sorgt für viel Frust bei allen Beteiligten. Lüften, Desinfizieren und auch Testen sind kein wirklicher Schutz vor Ansteckung. Das wird jetzt deutlich bei den hohen Infektionszahlen, gerade beim Kita-Personal, trotz Impfung und Booster. Auch viele Kinder und damit deren Familien sind betroffen. Die Omikron-Welle trifft die Kitas mit voller Wucht. Regelungen, die außerhalb der Kita selbstverständlich sind, gibt es in der Kita nicht mehr. Abstand halten – nicht möglich, Reduzierung von Kontakten – nur noch zu 25 Kindern täglich, Quarantäne – abgeschafft, Homeoffice – wäre interessant. Bildung und Betreuung in der Kita ist sehr wichtig für alle Kinder, Gesundheit ist es auch, und zwar für alle – denn ohne Fachkräfte keine Bildung und Betreuung!!!

            #ESREICHT!    #KITASAM LIMIT!

Mit dieser Protestaktion wollen wir das zeigen, damit wir endlich gehört werden und nicht länger über uns, sondern mit uns entschieden wird!!!

Druck dir eine der Seiten aus, fotografiere dich mit dem Schild in den Händen– mit oder ohne Gesicht, mit oder ohne Maske – poste es auf unserer Facebook-Seite, markiere uns auf social media oder schicke uns die Fotos direkt per Mail/PN zu für eine gigantische Collage.

Mach mit, denn es braucht viele, um etwas zu verändern, auch dich!

Nachruf Frank Jansen

Im Rahmen des Bundesqualitätsgesetzes (nachzulesen HIER) arbeiteten die Kita-Fachkräfteverbände mit dem Geschäftsführer des KTK zusammen, Frank Jansen.

Sein plötzlicher Tod erschüttert und bewegt uns sehr.

Den Angehörigen und Freunden möchten wir unser tiefes Mitgefühl ausdrücken und wünschen von Herzen viel Kraft.