Jahresrückblick 2024 des Landesverbands sozialpädagogischer Fachkräfte e.V. (LaPäd)
Das Jahr 2024 war für den Berliner Erzieherverband und die Berliner Kita-Landschaft von intensiven Herausforderungen, aber auch einigen Lichtblicken geprägt. Diese wollen wir einmal kurz Revue pasieren lassen:
Erste Jahreshälfte 2024
- Der zweite Berliner Kita-Kongress am 15. März war ein voller Erfolg. Organisiert vom Landesverband sozialpädagogischer Fachkräfte, bot die Veranstaltung wertvolle Vorträge, praxisnahe Workshops und einen regen Austausch, der wertvolle Impulse für Fachkräfte und Entscheidungsträger in der Kita-Landschaft lieferte.
- Im April veröffentlichten die Kita-Fachkräfteverbände eine gemeinsame Stellungnahme, in der sie die voranschreitende Aufweichung und Absenkung fachlicher und qualitativer Kita-Standards verurteilten, wie sie im aktuellen Ländermonitor der frühkindlichen Bildungssysteme dokumentiert sind.
- Das Berliner Kitabündnis rief unter dem Motto „Auf die Kleinen kommt es an!“ alle Berliner Kitas, Fachkräfte, Eltern und interessierte Personen zur Teilnahme an der Aktionswoche „Berlin wird orange!“ vom 27. Mai bis 1. Juni auf, um auf die Bedeutung frühkindlicher Bildung aufmerksam zu machen.
- Beim Bildungsprotest am 1. Juni von „Schule muss anders!“ wurde neben schulischen Themen auch ein starker Fokus auf die Situation der Kitas gelegt, um bessere Bedingungen in der frühkindlichen Bildung zu fordern.
Zweite Jahreshälfte 2024
- Am 12. Juli nahm der Landesverband sozialpädagogischer Fachkräfte am Kindergipfel der CDU teil, bei dem erstmals Kinder ihre Perspektiven einbringen konnten. Sie thematisierten unter anderem den Personalmangel und die Notwendigkeit besserer Sprachförderung. Es wurde betont, dass das Kita-Chancenjahr nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Rahmenbedingungen in Kitas grundlegend verbessert werden.
- Die Petition „Jedes Kind zählt“, unterstützt von Kita-Fachkräfteverbänden deutschlandweit, erreichte über 220.000 Unterschriften. Bei der Anhörung am 7. Oktober im Petitionsausschuss des Bundestages wurde die prekäre Situation der Kitas deutlich angesprochen, mit Forderungen nach Nachbesserungen für das 3. Kita-Qualitätsgesetz.
- Im Dezember veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung alarmierende Zahlen zur personellen Überlastung in Kitas. Der Rückgang an qualifizierten Fachkräften und die steigende Zahl von Quer- und Seiteneinsteigern zeigen, dass dringend gegen die Personalnot vorgegangen werden muss. Der Verband beteiligte sich aktiv an den Diskussionen und verweist auf den offenen Austausch mit dem FKV Hessen.
- Das Thema Hauptstadtzulage sorgte erneut für hitzige Debatten. Trotz vorheriger Zusagen, Protesten und dem Bekenntnis von Berlins regierendem Bürgermeister Kai Wegner, die Zulage einführen zu wollen, blieb die Frage ungelöst. Wegner erklärte, dass aufgrund der aktuellen Haushaltslage eine Umsetzung der Zulage für freie Träger derzeit nicht möglich sei. Er gab zu, die Ungerechtigkeit zu erkennen, konnte jedoch keine konkrete Lösung anbieten. Der Landesverband begleitete die Diskussion mit klaren Forderungen für eine gerechte Regelung.
- Im Verlauf des Jahres zeigten sich rückläufige Kinderzahlen, was auch in den Berliner Kitas (mit regional starken Unterschieden) ankam. Bildungsexperten sehen darin eine Möglichkeit, den Kita-Betreuungsschlüssel zu verbessern und so die Betreuungssituation zu optimieren. Der Landesverband sozialpädagogischer Fachkräfte betont jedoch, dass diese Entwicklung keinesfalls dazu führen darf, Standards abzusenken. Vielmehr sollten die freiwerdenden Kapazitäten gezielt eingesetzt werden, um die pädagogische Qualität zu steigern, Ausbildungsbedingungen zu verbessern und die vorhandenen Fachkräfte zu entlasten. Insbesondere die Förderung von Kindern mit erhöhtem Unterstützungsbedarf sollte stärker in den Fokus rücken.
Fazit und Ausblick
Das Jahr 2024 hat gezeigt, wie groß die Herausforderungen für die Kita-Landschaft weiterhin sind. Der Landesverband sozialpädagogischer Fachkräfte Berlin e.V. wird sich auch im kommenden Jahr unermüdlich für bessere Bedingungen in Kitas einsetzen. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Partnerverbänden möchten wir positive Veränderungen bewirken – für Fachkräfte, Eltern und vor allem für die Kinder.
Im Januar 2025 wird ein weiterer Blogeintrag über die Ziele und Herausforderungen des neuen Jahres erscheinen. Nun wünschen wir aber einen guten Rutsch in’s neue Jahr 2025!
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