Kein Bundesland hat trotz der Gelder aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ die Schwellenwerte für den Fachkraft-Kind-Schlüssel flächendeckend umgesetzt. In den meisten Bundesländern werden Kita-Kinder mit Betreuungsschlüsseln betreut, die weit unterhalb dieser Werte liegen. Auch im Hinblick auf die Schulkindbetreuung in Schülerhorten wären verbindliche Mindeststandards bezüglich kindgerechter Personalschlüssel und Räumlichkeiten wichtig.
Kindertagesbetreuung endet nicht mit dem Schuleintritt.
Das Kita-System ist überlastet. Schlechte Arbeits- und Rahmenbedingungen verschärfen seit Jahren den immer weiter zunehmenden Fachkräftemangel. Es finden sich nicht genug junge Leute, die in der Kita arbeiten wollen und altgediente Kräfte verlassen resigniert das Arbeitsfeld. Gute frühkindliche Bildung und bedürfnisorientierte Betreuung sind unter diesen Bedingungen nur eingeschränkt leistbar.
Ein Kita-Qualitäts-Gesetz, das seinem Namen gerecht wird, muss daher den Schwerpunkt auf kindgerechte Betreuungsschlüssel richten. Langfristig wird man dem Fachkräftemangel nur begegnen können, wenn die Arbeitsbedingungen gewährleisten, dass Kita-Fachkräfte ihren Aufgaben und Anforderungen im Sinne der Kinder gerecht werden können.
Kinder im Kleinkind- und Kindergartenalter lernen im Kontext von Beziehung. Gute Frühpädagogik braucht Zeit, mit den Kindern die Welt zu entdecken, ihre Fragen und Interessen aufzugreifen und daraus mit den Kindern spannende Angebote und Projekte zu entwickeln. Auch Sprachförderung gelingt dann am besten, wenn Fachkräfte sich den Kindern zuwenden können, Zeit zum Zuhören haben und die Tätigkeiten der Kinder sprachlich begleiten können.
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